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Yukon /
Alaska 2011 (VII)
7.
Whitehorse (YT) - Hyder (AK) - Prince George (BC):
Größere Kartenansicht
Whitehorse (A) - Dease Lake (B)
- Glenora (C) - Hyder (D)
Jetzt war die Zeit gekommen,
sich endgültig für dieses Jahr vom Yukon zu verabschieden. Unsere nächste
Station war Dease Lake (BC, 630 km entfernt). Zunächst folgten wir dem dem Alaska Hwy nach Südosten.
Kurz vor Watson Lake bogen wir auf den Hwy 37, den Cassiar Hwy, nach Süden ab.
Nach einer Weile verabschiedete sich die Straßendecke und es ging lange
Strecken asphaltfrei weiter.
Good Hope Lake
Am Hwy 37: Jade City
Dease Lake
Warum Dease Lake mit sagenhaften
300 Einwohnern? Zum einen überzeugte uns Dease Lake durch seinen komfortablen
Campingplatz direkt am See: ein Trockenklo und ein Gartenschlauch - der nur
kaltes Wasser lieferte, dies aber in 6 verschiedenen Stahlarten = Luxus pur -
waren die Sanitäreinrichtungen (nach den 2 Tagen wussten wir - auf Grund des
Putzens mit kaltem Wasser - wenigstens, dass unsere Zähne in Ordnung
waren...). Die innerfamiliären Proteste wurden durch einen dezenten Hinweis
auf die Entfernung zur nächsten Ortschaft, in der sich ein vermutlich analoger
Zeltplatz befindet, gekontert. Zum anderen ist Dease Lake der Ausgangspunkt
des Telegraph Hill Highways, den wir unbedingt unter die Räder nehmen wollten.
Dease Lake: Campingplatz am See |
Warmes Wasser gab es
nicht, aber warmes Feuer |
Telegraph Hill Hwy
Die Telegraph Creek Road ist
eine einsame und natürlich unbefestigte Straße nach Glenora, die ein paar
nette Auf- und Abfahrten und faszinierende Ausblicke in die Landschaft
bereithält - wenn einen der gelegentliche Anblick fast senkrecht abfallender
Straßenränder nicht allzu sehr ablenkt.
Immobilien in
Glenora
Und hier ging es nun wirklich
nicht mehr weiter - Ende einer 130 km langen Sackgasse.
Das Auto sah nicht mehr ganz
weiß aus, das Fahren machte aber einen Riesenspaß.
Hyder
Unser nächstes Ziel lag wieder
in Alaska: Nach Hyder (knapp 100 Einwohner) kann man über den
höchstwahrscheinlich einzigen Grenzübergang in die USA einreisen, an dem man
nicht kontrolliert wird. Hyder ist ein winziger Zipfel Alaska, der nur über
Kanada betreten und verlassen werden kann. Die Grenzkontrolle erfolgt
ausschließlich bei der Ausreise aus Hyder durch kanadische Grenzer. Hyder hat
auch kanadische Zeit und die Kinder gehen im kanadischen Steward zur Schule.
Das Motel war voll, aber wir fanden in der Sommerhütte eines Anwohners ein
ordentliches Quartier.
Er verabschiedete uns aus
Dease Lake
Auf dem Hwy 37 sudwärts
Bear Glacier kurz vor
Steward |
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Hyder hat aber ein Attraktion,
die die Anreise hundertprozentig lohnt: Wenige Meilen flussaufwärts wurde eine
große, lange Holzplattform faktisch über dem Fluss errichtet, von der man aus
den Schwarz- und Grizzlybären beim Lachsfang zusehen kann. Es nerven lediglich
manchmal die laut quatschenden Touris mit ihren plärrenden Kindern, die das
ganze mit einem Zoobesuch verwechseln. Deshalb ist ein Besuch frühzeitig oder
spätabends günstig. Bei unserem ersten Besuch erlebten wir eine Grizzlybärin
(die Ranger, die über alle Bären genau Buch führten, nannten sie Monica),
die ihrem Jungen den Fischfang beibrachte. Tipp: 3-Tages-Ticket kaufen.
Weißkopfadler in der Nähe des
Grenzübergangs
Welcome to Hyder!
Das Motel: Vorbestellung im Sommer
empfohlen
Abends gab es dann Schwarzbär beim
Fischen
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als Unterhaltungsprogramm
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Wenn man von Hyder Richtung Norden
fährt, kommt man nach rund 25 km zum Salmon Glacier, der sich schon wieder in
British Columbia befindet. Man hat also sogar eine Stelle, an der man die Grenze
USA/Kanada in beide Richtungen unkontrolliert passieren kann. Weil aber der
weitere Straßenverlauf irgendwo im Wildnisnirvana endet, ist die Sicherheit in
Nordamerika dadurch nicht gefährdet. ;-)
Vorher ging es aber wieder zum Fish Creek |
Und wieder ein Schwarzbär im
"Fischladen" |
Wieder ein "Grenzübergang"
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Salmon Glacier
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Weiter "hinten" wurde irgendwas
gebaut
Wir hatten bis dahin schon ein
paar Sperrscheiben ignoriert.
Willkommen im Nichts!
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Weiter ging es von Hyder über den
Yellowhead Highway nach Prince George (rund 700 km). Vorher wollten wir am frühen Morgen
noch den Bären "Auf Wiedersehen" sagen und fuhren zum Fish Creek. Nach einer
Linkskurve überraschte uns eine Mutter mit Kind (es war nicht Monica). Das
Kleine richtete sich hinter seiner Mutter immer wieder neugierig auf und beide
unternahmen keine Ansätze zum Gehen. Also guckten wir uns gegenseitig eine ganze
Weile an - trotz aller bisherigen Tierbegegnungen in den vorangegangenen Wochen
war dies das absolute Highlight -, bis ein wenig zartfühlender Pickupfahrer
durchbretterte und die Bären verscheuchte.
.
Am Bach selber waren diesmal keine
Bären da. Aber dafür entschädigte und der Rest des Tages mit 5 weiteren Bären.
Der eine spazierte ungerührt über Hyders Hauptstraße, allerdings bekam der
Beifahrer den Fotoapparat nicht schnell genug unter Kontrolle.
Beeren und...
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... Bären am Wegesrand
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Der Knabe am Straßenrand ließ sich
gar nicht davon stören, dass wir quasi neben ihm anhielten, er schnurpste weiter
das frische Gras (Bären nehmen bis zu 90% pflanzliche Nahrung auf) und kam dabei
dem Auto immer näher. Schließlich war er direkt neben der Beifahrertür,
beachtete uns aber nicht und drehte seine Runde weiter.
Das ist schon der nächste
Schwarzbär des Tages
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Zwischenstopp in Hazelton
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Die Brücke über den Bulkley River
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Der letzte Bär des Tages
(C) Uwe Kaiser, 2011
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