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2. Death Valley:

In Panamint Springs übernachteten wir im einzigen Motel weit und breit (Vorbuchen sehr empfehlenswert). Das Aufstehen nachts um halb 2 lohnte sich wirklich, denn so einen überragenden klaren Blick auf den Sternenhimmel wie in dieser stockfinsteren Gegend hatten wir noch nie erlebt. Man konnte die Milchstraße in voller Pracht erleben, von der Klarheit aller anderen Sternbilder ganz zu schweigen. Die Nachttemperatur betrug übrigens 32 °C.

Frühmorgens ging es dann ins Death Valley. Das Thermometer kannte nur eine Richtung und war bald auf über 40 °C angestiegen.


Zwischenstopp in Heathrow


Immer geradeaus in die Hölle...


Stovepipe Wells, morgens kurz vor 9 Uhr


Mesquite Dunes

Zunächst bogen wir Richtung Norden ab und fuhren nach Scotty's Castle. Im Auto konnte man fast vergessen, dass es draußen wie im Glutofen war - aber beim Aussteigen wurde man blitzschnell wieder daran erinnert.

Der nächste Halt war der Ubehebe Crater, ein Loch vulkanischen Ursprungs von rund einem Kilometer Durchmesser. Die Fahrt zum Racetrack mit den wandernden Steinen mussten wir uns verkneifen, da die Strecke angesichts der Temperaturen gesperrt war.


Ubehebe Crater


Anschließend fuhren wir in Zentrum des Death Valley nach Furnace Creek, wo es auch im Schatten nicht so richtig kühl war. Bei unserer Mittagsrast wurde deutlich, warum pro Person mehrere Liter Getränke notwendig sind.
Von Furnace Creek aus fuhren wir nach Südosten, liegen den Zabriskie Point zunächst rechts liegen und schwenkten in den Twenty Mule Team Canyon ein. Der Name des Canyon rührt von den Boraxwagen her, die von 18 Maultieren und 2 Pferden gezogen wurden.


108 Fahrenheit mittags


Twenty Mule Team Canyon

Etwas weiter bog dann die Straße zu unserem nächsten Stopp ab, von dem aus man den wohl bekanntesten Blick aufs Death Valley hat: Dante's Peak.


Lebewesen gibt es überall

Auf dem Rückweg Richtung Furnace Creek hielten wir am Zabriskie Point, einem Aussichtspunkt, der auch Namensgeber für den gleichnamigen Film war und in dessen Nähe das Bandfoto vom Cover des U2-Albums "The Joshua Tree" entstand.


Die nächsten Stationen waren die Runde auf dem Artist Drive, der durch seine farbigen Berge fasziniert, und Devil's Golf Course, eine unwirtliche Salzpfanne mitten im Tal mit harten, spitzen, salzverkrusteten Erdschollen. Und immer wenn man glaubte, es geht nicht mehr heißer, kam einer und drehte die Heizung noch ein Stück auf...


Wachzentrale


Küchentrakt


Hart, scharfkantig und salzig - der Golfplatz des Teufels


Hier waren wir schon bei 49 °C angelangt


282 ft = 86 m UNTER Normalnull

Das Highlight des Tal des Todes: Badwater Basin, die tiefste Stelle der USA 86 m unter dem Meeresspiegel. Glühende Hitze (50 °C) und ein ganz heftiger, heißer Wind - wer schon immer mal wissen wollte, wie sich ein Hähnchen im Umluftherd fühlt, konnte es hier erfahren. Auf unserem kleinen Rundgang tankten wir 1 Liter Wasser pro Person.

Das kleine Weiße ist die Markierung der Meereshöhe


Wo man auch hinguckt: Salz


Abends fuhren wir nach Shoshone ins Motel, da die bezahlbaren Unterkünfte im DV im Sommer so rar sind wie ein Landregen. Morgens um 4 klingelte der Wecker und es ging die rund 50 Meilen nochmals zum Zabriskie Point, um bei ca. 30 °C auf den Sonnenaufgang zu warten. Obwohl die Sonne in unserem Rücken noch hinterm Berg steckte, glühten plötzlich die Bergspitzen am Westrand des Tales auf. Es war ein großartiger Anblick irgendwo zwischen Kupfer und Gold, dessen Zauber man sich nicht entziehen konnte. Und als die Sonne über den Horizont kletterte, begann das Farbenspiel auf den Felsen direkt vor uns.


Nach so viel Natur zum ganz frühen Morgen gab es im Motel noch 2 Stunden Schlaf, bevor wir - nach einem Blick auf die Metropole Shoshone - nach Los Angeles weiterfuhren.


(C) Uwe Kaiser, 2012

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