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Wie weiter nach der Zusage? Apostillen ohne Ende Zunächst Bürokratie ohne Ende, da es in ein
Nicht-EU-Land ging. Wir mussten so ziemlich sämtliche Urkunden unseres
bisherigen Lebens apostillieren (Apostille = international gültige Bestätigung
der Echtheit der Urkunde) lassen und bescherten dadurch etlichen Behörden fette
Gebühreneinnahmen (eigentlich dachten wir, dass die Zeiten der Raubritter
Vergangenheit wären...). Die Apostillen für die Abitur- und Studienzeugnisse wurden verweigert - "DDR-Zeugnisse werden nicht apostilliert". Wir sollten sie doch in bundesdeutsche Zeugnisse (z.B. in ein Abiturzeugnis mit Punktesystem) umschreiben lassen. Ausweg: Wir ließen beglaubigte Kopien anfertigen und diese Kopien apostillieren. Das funktionierte, da die Kopien bundesdeutsche Dokumente sind. Ist doch logisch, oder? Vorbereitung beim BVA Dann gab es Mitte April einen Beratungstag in Köln beim BVA, der mehr Fragen aufwarf als beantwortete und mich ernsthaft über einen Rückzieher nachdenken ließ. Die Vorbereitungswoche zwei Wochen später sorgte aber für etwa innere Beruhigung. Trotzdem kam beim Besorgen bezahlbarer Flugtickets, dem Kümmern um den Umzugscontainer und den ärztlichen Untersuchungen auf Tropentauglichkeit, verbunden mit etlichen Impfungen, keine Langeweile auf. Und so ganz nebenbei musste man ja noch den tagtäglichen Schulalltag bestreiten. Der Gesetzgeber könnte die Vorbereitungen auf den Auslandsschuldienst an einigen Stellen durch kleine Änderungen von Vorschriften vor allem für angestellte Lehrer - ja, solche gibt es tatsächlich (vor allem in den östlichen Bundesländern) - stark erleichtern. Reisevorbereitungen Ganz am Anfang standen die ärztlichen
Untersuchungen auf Tropentauglichkeit. Wenn einer von uns die nicht bestanden
hätte, wäre alles vorbei gewesen. Die Untersuchungen waren mit etlichen
Impfungen (Hepatitis A und B, Tollwut, ...). Anfang Mai hielten wir dann Ausschau nach bezahlbaren - und durch die BVA-Ticketpauschale abgedeckten - Flügen. Dabei stießen wir auf manch Absonderlichkeit in der Flugpreisgestaltung. Dass Lufthansa die Preise für seine Direktflüge pünktlich in den Ferien verdoppelte, war die kleiner Überraschung, dass aber der Hinflug Frankfurt - Mexiko allein mehr als 2800 € kostete, während Hin- und Rückflug zusammen bei knapp 1700 € lagen, haute uns doch vom Hocker. Also suchten wir nach Alternativen abseits der Direktflüge. Sobald man Frankfurt als Startflughafen ignorierte und ab Düsseldorf oder München suchte, waren die Angebote ganz passabel. Allerdings ist es mit Logik nicht zu erklären, wieso ein Flug Düsseldorf - Toronto - Mexiko weniger als die Hälfte eines Direktfluges kostet. Da wir aber keine Lust auf 7 Stunden Aufenthalt auf dem Flughafen in Toronto hatten, buchten wir MMM (München - Miami - Mexiko) für 710 € pro Nase. Krankenversicherungen fürs Ausland "Lustig" war auch der Kampf um im Ausland
gültige Krankenversicherungen. Privat Krankenversicherte sind da fein
raus, den in der Regel gilt ihre KV auch im Ausland. Notfalls kann man als
Beamter relativ einfach in eine passende Krankenversicherung wechseln. In
Gegensatz zu anderen im Dienst der Bundesrepublik im Ausland tätigen
Angestellten - deren gesetzliche KV unabhängig vom Aufenthaltsort gilt - setzt
die Zusage als ADLK eine ungeahnte Lauferei in Gang. Sobald man irgendeine
Kleinigkeit im gesundheitlichen Lebenslauf hat, wird die Versicherung abgelehnt.
Selbst eine Zahnspange bei Kindern ist für eine Absage ausreichend. Umzug Im April begannen wir mit dem Einholen verschiedener Angebote für den Umzug nach Mexiko. Die Preisspannen waren gigantisch, aber wir orientierten uns nicht ausschließlich am Preis, sondern auch an den beim Vorbereitungslehrgang erhaltenen Empfehlungen, eine Firma zu wählen, die nicht den ersten Transport nach Mexiko macht. Die letzten beiden Juniwochen verbrachten wir mit dem Packen der Umzugskartons. Kurz vorm Termin meldete sich noch die Spedition und stockte ihre Rechnung um 1200 € auf, da ihr mexikanischer Partner bei der Kalkulation den Transport nicht berücksichtigt hatte. Wir hatten zwar einen gültigen Vertrag, aber nach einigen Erkundigungen stellte sich heraus, es tatsächlich ein Fehler in den Berechnungen war. Stur stellen hätte vermutlich nicht viel gebracht, da wir letztendlich den Container gern in Mexico D. F. sehen wollten. Als der beladene Container endlich bei uns zu Hause startete, viel nicht nur ein Stein vom Herzen und wir konnten kurz durchatmen. Kurz, bis sich im Bewusstsein der Gedanke immer mehr durchsetzte, dass man bald die gewohnte Umgebung verlassen und sich auf der anderen Seite des Atlantiks befinden würde. FM 3 Als letzten Akt mussten wir noch nach Erhalt den entsprechenden Genehmigungen des mexikanischen Innenministeriums - dafür benötigten wir den o. a. Urkundenstapel - das FM 3 (Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis) bei der mexikanischen Botschaft in Berlin beantragen. Das FM 3 konnten wir auch schon nach knapp einer Woche in Berlin abholen, die Leute waren ganz nett und beglaubigten auch noch schnell unsere Umzugslisten - diesen Punkt hatte die Spedition, die uns als mexikoerfahren empfohlen worden war - völlig außer acht gelassen. |
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