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Neben den vielen Ernsthaftigkeiten des Schulalltages gibt es auch Einiges, dass ein mehr oder weniger starkes Schmunzeln hervorruft. Abnahme des Chemieraums Wir waren knapp eine Woche in Mexiko, als wir das erste Erlebnis hatten, dass uns die Gepflogenheiten des Landes in voller Pracht vor Augen führte: Wir wurden zur Abnahme des neueingerichteten Chemieraumes inkl. der Gasanlage gerufen. Nachdem uns der Klempner einige Absperrhähne gezeigt hatte - die Hauptabsperrhähne befinden sich, im Ernstfall unerreichbar, außerhalb des Raumes im Treppenhaus hinter einer Blechtür -, demonstrierte er die Dichtheit der Gasleitungen, in dem er mit der offenen Flamme seines Feuerzeuges alle Leitungen entlang fuhr... Im ersten Moment wussten wir nicht, ob er uns verarschen wollte, aber er betrieb diese Inspektionsmethode in vollem Ernst. Ärztliche Untersuchung der Lehrer Im Oktober 2008 stand für alle Lehrerinnen und
Lehrer ein von der SEP angeordneter Untersuchungstermin an. Zunächst wurden
Körpergröße und -gewicht gemessen. Da die Schwester bei mir die Größe nicht
ablesen konnte, schob sie die Messlatte wieder etwas nach unten, bevor sie den
Wert ablas. Zum Ausgleich wurde ein Blutdruck "gemessen", bei dem ich - wäre er
wahr gewesen - tot auf dem Fußboden gelegen hätte. Die anschließenden Fragen
eines Arztes wurden anscheinend nach dem Prinzip der Monopoly-Ereigniskarten
bestimmt. Jeder wurde etwas anderes gefragt und wenn der Zettel vollgeschrieben
war, war Schluss. Als ich "15" auf die Frage nach der Anzahl meiner bisherigen
Operationen fragte, fühlte sich der Halbgott in Weiß offensichtlich auf den Arm
genommen und verzichtete auf weitere Fragen. Sportfest Ebenfalls im Oktober fand in Lomas Verdes das
Sportfest für die 4. bis 6. Klassen statt. Um die Schüler zwischen den drei
Pflichtdisziplinen zu beschäftigen, dachten wir an Fußball u. a. Ballspiele, wie
eben bei Sportfesten üblich - bis wir von der verantwortlichen Sportlehrerin die
Anweisung bekamen, dass keine sportlichen Aktivitäten erlaubt seien, weil diese
die sportliche Leistungsfähigkeit der Schüler bei den Pflichtdisziplinen
beeinträchtigen würden... Plötzlich steht auf dem Bimesterzeugnis eine Note und keiner weiß, woher die kommt. In diesem Fach fand im gesamten Bimester keine Leistungskontrolle statt, weder schriftlich noch mündlich noch hatte die Lehrkraft irgendwann einmal eine Schülerleistung eingesammelt oder überhaupt etwas bewertet. Auf Nachfrage der Eltern zauberte die Lehrkraft fünf Zensuren hervor wie Kaninchen aus dem Zylinder, die sie angeblich erteilt haben wollte. Nur wusste keiner der Schüler etwas davon. Da es überwiegend Neunen und Zehnen war, gibt es natürlich - mit einer Ausnahme - auch keine Nachfragen oder gar Beschwerden der Schüler oder Eltern. Kleiderhaken Irgendwann bekam einer der Hausmeister den Auftrag, in den Klassenzimmern die Kleiderhakenleisten anzubringen. Dies wurde umgesetzt - dass die Hakenleisten an der Fensterbank in ca. 60 cm Höhe angebracht und somit sinnlos waren, weil selbst jede normale Kinderjacke auf dem Fußboden schleift, scheint niemanden zu stören. Hauptsache, die Sache war erledigt...
Hinweisschilder auf der Toilette Zum Glück gibt es endlich auf den Toiletten diese Hinweisschilder:
Ich war immer völlig ratlos, was man auf einer Toilette machen soll. Allerdings vermisse ich noch ein Piktogramm, was vor dem Betätigen des Fußpedals für die Wasserspülung stattfindet. ;-) Vorab als Erinnerung: Die beste Zensur im mexikanischen Schulsystem ist die "10" (die schlechteste die "5"). Aha, da hat doch dieser Schüler mit Nichtteilnahme und ohne sich Mühe zu geben im 3. Bimester nur eine "10" geschafft. Dabei wäre doch bei etwas Ehrgeiz eine "11" möglich gewesen - wenn die irgendwann mal eingeführt wird. Auf dem Lehrerparkplatz
Der Baum ist garantiert mehrere Jahre älter als die gelben Parkbegrenzungssteine. Da passt noch nicht einmal ein fliegender Smart rein. ... |
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